gepostet am 10. Juli 2015
Der Biancograt ist wohl einer der bekanntesten Gratanstiege der Alpen. Zurecht! Bietet er doch neben seiner äußerst ästhetischen Linie auch interessante und abwechslungsreiche Firn- und Felspassagen und führt obendrein auf den östlichsten 4000-er, den Piz Bernina.
Die Wettervorhersagen sind gut, eher warm. Von der südtiroler Bergführerausbildung, die wir auf der Tschiervahütte treffen, erfahren wir, dass die Verhältnisse am Grat derzeit ideal sind. Genau das wollen wir hören.
Um halb vier starten wir in einer klaren aber warmen Nacht in Richtung Fuorcla Prievlusa, wo die eigentliche Kletterei beginnt.
Nach ein paar Seillängen im Fels erreichen wir die Firnschneide, die "Himmelsleiter" über die wir bis zum Piz Bianco emporsteigen.
Hier beginnt der felsige Übergang bis zum Piz Bernina. Im auf und ab klettern wir über den schmalen Felsgrat dem Gipfel entgegen.
Am Piz Bernina erwarten uns neben der herrlichen Fernsicht eine wohlverdiente Pause.
Der Abstieg führt über einen ausgesetzten, schmalen Grat, den Spallagrat. Der Piz Bernina ist auch über den Normalweg nicht leicht zu erklimmen. Nochmals sind volle Konzentration gefordert. Unter uns können wir schon die Marco e Rosa Hütte sehen, unser heutiges Tagesziel.
Leider ist uns am folgenden Tag kein Sonnenschein vergönnt. So steigen wir unter zeitweiligem Regen über den Fortezzagrat ab und erreichen bei erneutem Sonnenschein die Bergstation der Diavolezza-Seilbahn. Gemütlich fahren wir ins Tal und blicken nochmals zurück zu unserer Tour, zum Biancograt, der "Himmelsleiter"