gepostet am 20. Dezember 2015
Was tun, wenn Weihnachten und die Skitouren-Saison vor der Tür stehen, aber weit und breit kein Schnee liegt? Genau: Klettern! Was sonst?
In den Wänden oberhalb von Pfatten gibt es zwei Klettertouren, eine davon, "Cojote" ist unser Ziel. Wir wandern von Montiggl aus durch den herbstlichen Wald, vorbei am Langmoos, wo einige Schlittschuhläufer ihre Schleifen ziehen. Es ist noch recht kühl, Dezember eben. Am oberen Ende der Felswände angelangt erreichen wir die Sonne. Die Wände unter uns werden bereits von ihr gewärmt. Ideale Kletterbedingungen also.
Wir sortieren das Material und seilen ab. Bis auf die Standplätze findet sich hier nichts in der Wand. Dafür aber herrliche, gut absicherbare Risse. Trotzdem ist die Kletterei eine große Herausforderung für mich.
Zum einen muss alles selber abgesichert werden, zum anderen ist die Kletterei doch gewöhnungsbedürftig, wir sind halt nicht in den Dolomiten. Nicht Löcher und Leisten bieten hier Halt für Hände und Füße, es gibt lediglich Risse in allen Größen. Also Hand reinstecken und irgendwie verklemmen, Dasselbe mit dem Fuß und dasselbe mit anderen Hand usw.
In Helli hab ich den idealen Kletterpartner. Soviel wie er sind Wenige geklettert, die Risskletterei liegt ihm (wie eigentlich jede Kletterei). Routiniert meistert er auch diese senkrechten Porphyrwände.
Ruhe um uns herum. Strahlend blauer Herbsthimmel. Die Sonne wärmt uns, und auch die anstrengende Kletterei! Doch so langsam verschwindet sie hinter einer Felskante. Da kommt es gerade recht, dass wir wieder oben angelangt sind.
Zurück in Bozen holt uns der Trubel der Vorweihnachtszeit ein, und erinnert mich, dass eigentlich Weihnachten und auch Skitourenzeit wäre. Ohne Schnee jedoch haben wir die für uns ideale Alternative gefunden.